Es heisst, Hunde verzeihen alles. Dass sie loyal bleiben, auch wenn du sie schlecht behandelst. Ich hab das geglaubt – und hab’s ausgereizt. Bis mein Hund innerlich explodierte. Und ich alles verlor.
Es fing harmlos an. Ein stressiger Job. Kaum Zeit. Ich kam nach Hause, gab ihm Futter, sagte zwei Sätze – und verschwand aufs Sofa. Handy. Netflix. Kein Blickkontakt. Kein Spiel. Kein Gespräch. Nur Stille. Tage. Wochen.
Mein Hund wurde anders. Erst war er unruhig. Dann apathisch. Dann begann er, Dinge zu zerstören. Kissen. Schuhe. Fernbedienung. Ich nannte ihn „nervig“. Statt zu hinterfragen, was ich gerade kaputtmache.
Der Bruch kam an einem Samstag. Ich war müde. Er wollte spielen. Kam mit dem Ball, legte ihn ab, sah mich an. Ich ignorierte ihn. Sekunden später riss er mir das Handy aus der Hand, sprang aufs Sofa und schnappte nach meinem Arm. Kein harter Biss – aber mit voller Ansage. Die Warnung war da.
Ich schrie. Er wich zurück. Ich wollte verstehen – aber es war zu spät. Er war nicht mehr der selbe Hund. Und ich? Ich war kein Mensch mehr für ihn. Ich war ein Schatten. Einer, der da war – aber nie wirklich präsent.
Ich hab mir Hilfe geholt. Nicht für ihn – für mich. Und das war das Erste, was wieder heilte. Ich habe gelernt, wie laut stille Ignoranz für ein soziales Wesen wie einen Hund sein kann. Wie sehr sie sich Nähe wünschen – selbst wenn du denkst, „er liegt doch nur rum“.
Heute weiss ich: Ignoranz ist Gewalt. Unsichtbar. Giftig. Und zerstörerisch. Ich hätte fast einen verdammt guten Hund verloren – weil ich dachte, Liebe braucht keine Präsenz.
Hast du deinen Hund schon mal emotional verletzt, ohne es zu merken? Schreib’s in die Kommentare – für dich. Und für alle, die sich in deiner Geschichte wiedererkennen.
