Donnerstag, April 17, 2025
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Ich dachte, es sei nur Humpeln – aber dann wurde er nie mehr derselbe

Es war nichts Besonderes. Ein normaler Spaziergang. Ein Sprung vom Sofa. Ein Wettrennen mit dem Nachbarshund. Irgendwas davon war es. Und dann humpelte er. Leicht. Kaum sichtbar. Und ich dachte: „Das geht wieder weg.“

Tat es nicht. Und das ist die Geschichte, wie mein Hund durch mein Zögern seine Bewegungsfreiheit verlor. Und wie ich heute jeden verdammten Tag damit leben muss.

Tag 1–3: Wird schon wieder

Er lief schräg. Nur kurz. Dann wieder normal. Dann wieder kurz auffällig. Ich googelte. „Kleines Trauma“, „verrenkt“, „Muskelkater beim Hund“ – all das klang harmlos. Ich wollte glauben, dass es harmlos ist.

Tag 4–10: Es geht doch wieder… oder?

Er spielte, er frass, er schlief. Aber wenn er aufstand, war es wieder da. Dieses kurze Zögern. Dieses Nicht-belasten. Dieses fast unsichtbare „Es ist nicht okay“ in seinem Gang. Ich redete mir ein, es sei „noch die Schonhaltung“. Und redete mir ein, dass der Tierarzt übertrieben wäre.

Tag 14: Die Diagnose, die alles änderte

Als er anfing zu winseln, wenn er aufstand, ging ich. Endlich. Zwei Wochen zu spät. Die Tierärztin fühlte, tastete, schaute mich an. Und sagte nur: „Wir brauchen ein Röntgen. Und zwar dringend.“

Kreuzbandriss. Vollständig. Vermutlich schon nach dem ersten Humpeln – und durch die Belastung schlimmer geworden. Jetzt war es nicht mehr „heilen“. Jetzt war es „reparieren“. Und teuer. Und schmerzhaft. Und vermeidbar.

Die OP. Und das, was keiner sagt.

Er kam zurück mit rasiertem Bein, Naht, Schmerzmitteln, Verband. Er war still. Nicht traurig. Still. Es war, als ob er nicht mehr ganz da war. Ich konnte ihn streicheln, füttern, trösten – aber irgendwas war kaputt. Nicht nur körperlich. Irgendwo zwischen Vertrauen, Nähe, Sicherheit – war ein Riss entstanden.

Reha? Ja. Aber er wurde nie wieder der Alte.

Wir machten alles. Physio. Wasserlaufband. Schontraining. Monate. Er lief wieder. Ja. Aber nicht wie früher. Nicht mit dieser Freiheit. Nicht mit dieser völligen Sorglosigkeit. Immer leicht vorsichtig. Immer ein bisschen unsicher. Immer ein bisschen… weniger.

Was mich mehr zerlegt hat als alles andere

Es war nicht der Preis. Nicht der Aufwand. Nicht mal die Schuld. Es war der Moment, als er das erste Mal vor der Treppe stehen blieb – und mich anschaute. Fragend. Nicht ob er darf. Sondern ob er es kann. Mein Hund, der sonst überall hoch und runter sprang, sah mich an, als müsste ich ihm helfen, seinen eigenen Mut wiederzufinden. Und ich konnte das nicht.

Wenn du das hier liest – geh frühzeitig zum Arzt

Ich habe nicht gewartet, weil ich böse bin. Ich hab gewartet, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass es schlimm sein könnte. Aber genau das macht es am Ende schlimmer. Deshalb: Geh lieber einmal zu früh als einmal zu spät. Du wirst dir danken. Und dein Hund wird es spüren.

Hast du mal zu lange gewartet – und bereust es heute noch? Schreib es in die Kommentare. Vielleicht hilfst du damit jemandem, es beim nächsten Humpeln besser zu machen als ich.

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